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naturfotografie-coverMit dem Buch "Naturfotografie mal ganz anders" der Autorin Jana Mänz, erhielten wir diesmal ein Rezensionsexemplar, welches tatsächlich anders ist. Die studierte Geografin beschreibt viele Aspekte der Naturfotografie, lässt den Leser an ihrer Herangehensweise und Sicht der Dinge teilhaben und verschreckt weder mit trockenen, technischen Erklärungen, noch mit übermäßiger Theorie. Es geht darum, die Natur mit allen Sinnen zu begreifen und sehen zu lernen. In interessante Erlebnisse verpackt, kommt der richtige Umgang mit Kamera, Objektiven, Blenden usw., auch beim Technikmuffel an.

Den Zauber der Natur im Blick!

Jana MaenzAls Ihre Leidenschaft beschreibt die Autorin Jana Mänz die Landschafts- und Naturfotografie, zu der sie über Ihr Geografie-Studium, anfänglich mit Fotos zu dokumentarischen Zwecken, gekommen ist.

In ihr reifte der Wunsch, Fotos zum Träumen zu machen. Gute Fotos sollten sich einprägen, man sollte sie nicht mehr so schnell vergessen, wie sie meint.

Die Kamera und das Zubehör hält Jana Mänz dabei lediglich für das Mittel zum Zweck. Viel wichtiger ist ihr dabei die Intuition, Ideenreichtum, Zeit und Muße und vor allem die Gabe, Dinge richtig zu sehen.

In ihrem Buch nimmt uns die Autorin mit, auf überaus inspirierende Reisen. Sehr nah am Leser, lässt sie uns mit sehr privaten und doch sachbezogenen Anekdoten in Bereiche ihres Lebens blicken, welche sie wohl nicht nur fotografisch beinflussten. Diverse Gastautoren folgen ihrem Beispiel und erläutern auf eben so angenehme Weise ihr Vorgehen.

Das klingt ungewöhnlich und das ist es auch. Ein derartiges Buch auf emotionaler und teilweise sogar tiefgreifend philosophischer Ebene, welches dazu noch mit vielen wichtigen Tipps und Tricks aufwartet, ist in dieser Art kaum ein weiteres Mal zu finden.

Buch - RückseiteDamit ist diese Lektüre in der Tat ganz anders und wirklich besonders. In das Werk kann aufgrund vieler und reichlich bebilderter Abschnitte, erst einmal ohne zu Fotografieren und gemütlich auf dem Sofa, fast wie in einen Roman eingetaucht werden.

So kommt man gar nicht umhin, wichtige fotografische Aspekte sehr effektiv zu verinnerlichen, ohne sich dabei anstrengen zu müssen. Genauso lassen sich aber auch Fotoübungen und Anleitungen zum aktiven Ausprobieren und Nachmachen finden.

Das Buch ist zum Download und gedruckt im Softcover-Format erhältlich. Es umfasst 225 Seiten, wovon nahezu jede Doppel-Seite mit richtig gelungenen Fotos von Jana Mänz und von Gastautoren bebildert ist. Auf der Produktseite ist außerdem eine kostenlose Leseprobe verfügbar.

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Inhalte

Inhaltsverzeichnis

Nach dem obligatorischen Vorwort, folgt eine Doppelseite mit der Übersicht und jeweils der Seitennummer zu den Inhalten. So lässt sich das Buch auch als Nachschlagewerk nutzen und ein Thema schnell finden.

Es folgen grundlegende Aspekte zur Landschafts- und Naturfotografie, wobei auch das Gewissen und die Verantwortung kurze Erwähnung finden. Ein wichtiges Thema, welches hier aber auch nicht überstrapaziert wird.

Stets begleitet von wunderschönen Fotos, geht es über zahlreiche Beispiele weiter, mit der Suche nach Inspiration. Hier erläutert Jana Mänz ihre ganz persönlichen und offensichtlich aus langjährigen Erfahrungen resultierenden Rezepte. Bereits an dieser Stelle geht es auch schon los, mit der ersten Kreativübung.

Inspiration

Diese hilfreichen kleinen Lektionen sind immer am Ende eines Themas zu finden und zeigen mögliche Ansätze auf. An dieser Stelle wird man aufgefordert, selbst tätig zu werden. Sicher eine gute Idee, um ein Thema abschließend zu verinnerlichen.

Ebenso zum Thema Inspiration gehörend, schließt sich ein aufschlussreicher Blick in die Geschichte der Naturfotografie an, was dem allgemeinen fotografischen Verständnis überaus dienlich ist.

Wie schafft man es, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein? Auch dazu finden sich ausführliche Antworten inklusive zahlreicher Tipps und Kreativübungen.

Ohne in komplizierte technische Ausführungen zu verfallen, kommt auch der Bereich Kamera, sowie Objektiv und Zubehör für die Natur- und Makrofotografie, nicht zu kurz.

Komposition und Format und wie man lernt, diese zu sehen, nehmen einen weiten Teil des Buches ein.

Fotogen

Um ein fotogenes Motiv zu erhalten, sind Gesetzmäßigkeiten und Regeln das A und O. Hat man diese einmal begriffen, lassen sie sich auch gezielt brechen. Es geht um Licht und Schatten, um Symmetrie und Unvollkommenheit.

Hintergründe und die Anwendung wichtiger Gestaltungsmittel wie dem goldenen Schnitt, dem Pentagramm, der Drittelregel, oder der Fibonacci-Spirale, werden auf angenehm unkomplizierte Weise erklärt.

Goldene Spirale

An vielen Stellen im Buch gibt es dazu immer wieder entsprechende Ausführungen und praktische Fotoübungen.

Selbst millionenfach fotografierte Motive können neu gesehen und aufgenommen werden. Auch hierzu gibt es interessante Tipps und Fotoübungen. Ebenso erfährt der Leser, wie er in der Fotografie Emotionen ausdrücken und an den Betrachter weitergeben kann.

Emotionen

Die Autorin zeigt zb., wie man eine Bildergeschichte verwirklicht und vergisst dabei auch den Stimmungsträger Farbe nicht.

Auch wenn dieses Buch alles andere als Techniklastig ist, darf natürlich das Spiel mit den Blenden nicht fehlen. Und dabei geht es nicht nur um wunderschöne Blendensterne und zauberhaftes Bokeh.

Einen zusätzlichen Wert erhält das Buch durch diverse Gastbeiträge wie zb. das Spiel mit der Wassersprühflasche der Bochumerin Olivia Michalski.

spruehflasche

In einem weiteren Beitrag erklärt sie ihre Vorgehensweise zur Aufnahme von Marienkäfern. Auch hierfür gibt es wieder eine Fotoübung.

Weitere Themen im Buch sind die Langzeitbelichtung bei Tageslicht zb. für romantisch weiches Wasser, oder auch um Bewegung darzustellen. Es gibt Tipps zum Fotografieren von Silhouetten im Gegenlicht. In einer Fotoübung wird mit der Sonnenblume gespielt und auch der klassische Sonnenuntergang, die blaue Stunde und Lichter in der Nacht, werden erläutert.

In einem weiteren sehr spannenden Gastbeitrag kommen Freunde der Astrofotografie zum Zug. Raik Krotofil aus Venningen zeigt, wie sich eine scharfe Milchstrasse, aber auch Sternenspuren inklusive attraktivem Hintergrund aufnehmen lassen.

Sternenspuren

Direkt nach den Sternen, geht Jana Mänz auf die unterschiedlichsten Wettersituationen ein und zeigt, dass Fotos auch bei Regen richtig toll aussehen können. Überhaupt gibt es für Fotografen gar kein schlechtes Wetter, wie sie bemerkt. Neben Wolken, Schneeflocken, Regen und Gewitter, erklärt sie auch das Auftreten unterschiedlicher Nebelarten sehr kompetent. Ein nicht zu unterschätzendes Wissen, um rechtzeitig am passenden Ort zu sein. So gelingen dann auch traumhafte Bilder zu jeder Jahreszeit.

Burg - Gewitter

In einem weiteren etwas spezielleren Gastbeitrag geht es um Polarlichter. Dieses faszinierende Naturphänomen wird beschrieben von der Arctic Nature Guide Kerstin Langenberger aus Lohmar. Natürlich wäre für solche Fotos ein Urlaub nahe des Polarkreises sinnvoll. Aber auch wenn dies nicht möglich sein sollte, lässt sich einiges von den Ausführungen der Gastautorin mitnehmen.

Polarlichter

Ein Begriff wie Fine Art lässt sich vielfältig interpretieren. Hier versucht die Autorin Jana Mänz, Licht ins Dunkel zu bringen. Hier und an vielen anderen Stellen, bereichern Zitate von Dichtern und Denkern das Buch. Auch scheut die Autorin vor Begriffen wie der kontemplativen Fotografie nicht zurück, wobei es wieder um das Sehen und Wahrnehmen geht. So wird gesamtheitliches Verständnis und eben nicht nur spezielle Techniken vermittelt, was sich letztlich natürlich auf die eigenen Ergebnisse auswirkt.

Kurz widmet sich Jana Mänz der Schwarz-Weiss-Fotografie inklusive Kreativübung, bevor dann Birgit Engelhardt aus Bayreuth mit ihren Gastbeiträgen Schneeschnauze und Detail, das Thema weiterführt.

Schneeschnauze

Dabei wird auch auf das Postprocessing, also die Nachbearbeitung am Computer eingegangen und es gibt zu jedem Beitrag eine Fotoübung.

Weiter geht es mit der Schönheit des Waldes. Hier kommt unter anderem die Wischertechnik und Doppelbelichtungen zur Sprache. Anhand diverser Beispiele wird die Lust am Experimentieren geweckt. Auch dieses Thema wird durch Gastbeiträge weitergeführt.

Vielfalt Wald

Zu Wort kommt hier der Kölner Geograf und Städtebauer Kilian Schönberger mit den Beiträgen "Das grüne Dach Europas" und "Die Magie des Waldes". Auch Kilian Schönberger geht auf das Postprocessing ein.

Es folgen Kreativ- und Fotoübung zu Wald- und Wiesenpilze, bevor die Pflanzen- und Blumen-Makrofotografie in den Fokus rückt. Im Gastbeitrag "Magic Garden" beschreibt nun der Kreativkünstler Antonius aus Berlin sein surreal wirkendes Projekt und macht auch aus seiner Aufnahmetechnik kein Geheimnis.

Magic Garden

Inzwischen auf Seite 152 wird in einem Fotoprojekt zum Perspektivwechsel animiert. Eine weitere Fotoübung bringt die Frosch- und Vogelperspektive näher. Dann gibt es wieder eine schöne Fotoübung für die Arbeit mit Strukturen, worauf das Thema "Tiere vor der Kamera" folgt. Besonders nützlich ist hier das Kapitel zu Aufnahmen in Aquarien.

Selbst das Thema Makrofotografie ist in dem umfangreichen Buch gut vertreten. Wirklich beeindruckende Bilder von Wespen, Ameisen und Wassertropfen, hat hier der Gastautor Wolfgang Korazija aus Maroldsweisach zu bieten.

zuckerwasser-wespen

Wie hat er das gemacht? Da kann man schon ins Grübeln kommen.

wassergeist

Glücklicherweise wird hier die Vorgehensweise und das Setting sogar bebildert aufgezeigt. Mit ein wenig Geschick lässt sich eben vieles selber basteln. Passend geht es erst einmal weiter mit Mensch und Tier.

Für Naturfotografen immens wichtig, ist natürlich das Panorama. Hierzu wird ein Fotoprojekt gezeigt, welches mit Hilfe der Adobe-Programme Lightroom und Photoshop realisiert wird.

Panografie

In einem weiteren Projekt wird eine nicht minder interessante Panografie erklärt und erstellt. Kreativ geht es weiter mit dem Fotoprojekt Little Planet. Unter Zuhilfenahme von Photoshop, werden aus Landschaftsbildern kleine Planeten erstellt.

Little Planet

Der Bogen spannt sich weiter über Senkrecht- und Schrägluftbilder zum Fotoprojekt "Zwölf Monate". Bei letzterem Projekt geht es um einen Landschaftsausschnitt, welcher regelmäßig über den Zeitraum eines Jahres abgelichtet wird. Daran schließt sich das Projekt "Rügen, eine Winterreise", auch wieder mit tollen Fotos, an. Ein kurzer Abschnitt beschäftigt sich noch mit Kindern, welche die Natur fotografieren.

Unter dem Begriff "Digitale Dunkelkammer" geht es natürlich um die Bildbearbeitung am PC.

Dunkelkammer

Neben Hinweisen zu üblichen Softwareprodukten für die Bearbeitung und Verwaltung von Bildmaterial, geht es auch um die Hardware, wie SSD-Platten und NAS-Systeme und natürlich um die Strategie zur Archivierung von Fotos.

Tatsächlich wird es ein ganz klein wenig technisch bei dem Thema RAW, das digitale Negativ. Es werden Vor- und Nachteile gegenüber JPEG erläutert. Das hält sich aber sehr in Grenzen und sogleich folgt wieder ein toller Gastbeitrag, diesmal von Beatrix Rautenberg aus München.

Liberte

Liberte nennt die freiheitsliebende Literaturwissenschaftlerin ihr Bild mit weit geöffnetem Tor zum Meer hin. Es geht um Collagen und Texturen und wie daraus eventuell ein traumhaftes, vielleicht nostalgisches Foto entstehen kann. Auch bei ihrem Beitrag "Schneefrüchte" geht es um Texturen und Farben.

Inzwischen auf Seite 201 angelangt, beginnt das spannende Thema "Composing". Erfreulicherweise geht es hier nicht um spektakuläres und häufig sinnfreies Tricksen. Vielmehr sollen Bilder verwirklicht werden, die unter normalen Umständen nur schwer, oder gar nicht realisierbar wären.

Im nachfolgenden Pixelprojekt wird zb. ein Foto zum Schlachtengemälde.

Schlachtengemälde

Über detaillierte Abbildungen der Photoshop-Ebenen lässt sich die Arbeitsweise sehr gut nachvollziehen und für eigene Projekte nutzen.

Mit Uwe Appelberg ist auch das Ruhrgebiet mit zwei Gastbeiträgen vertreten. Hauptsächlich mit einem Makroobjektiv unterwegs, zeigt der Essener tolle Winterbilder und natürlich Makroaufnahmen. Wie er arbeitet, zeigt er gut bebildert anhand von Lightroom und Photoshop, in dem Pixelprojekt "Secrets of Nature".

Fast zum Schluss werden die beliebten Miniatureffekte mit Tilt und Shift ebenfalls mit einer Fotoübung vorgestellt.

Im letzten Beitrag geht es schließlich um Smartphoneography in der Natur. Da die Kameras der Smartphones immer besser und jede Menge Foto-Apps angeboten werden, lässt sich natürlich auch einiges damit anstellen.

Smartphoneography

Bevor ganz hinten im Buch der Index erscheint, werden noch diverse Internet-Adressen für die Inspiration im Netz zu den Bereichen Community, Naturfotografen, Schwarz-Weiß-Fotografie, Reise- und Naturfotografie, Unterwasserfotografie, Composing und urbane Naturlandschaften empfohlen.

Dieses etwas andere Buch mit dem Titel "Naturfotografie mal ganz anders" ist als E-Book und im Softcover-Format für derzeit 29.95 Euro erhältlich. Auch eine kostenfreie Leseprobe steht zur Verfügung.

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Fazit

aha-buchtipp-naturfotografie-mal-ganz-andersWeit entfernt von Belehrungen, zieht die Autorin den Leser mit ihrer symphatischen Art in den Bann und führt ihn zu einem guten allgemeinen Verständnis. Aufgeworfene Fragen beantwortet Jana Mänz aus ihrer Sicht, ermuntert die Leser aber stets, auch eigene, ganz individuelle Lösungen zu finden. An keiner Stelle des Buches verfällt sie in endlose graue Theorie und kommt stets auf den Punkt. Immer ist die infizierende Leidenschaft von Jana Mänz zu spüren, welche große Lust aufkommen lässt, das Gelesene selbst in die Tat umzusetzen. Diverse kompetente Gastbeiträge bereichern die Lektüre zusätzlich. Ein sehr empfehlenswertes, mit umfangreicher Themenvielfalt gespicktes Buch, welches so manchen Knoten zu lösen vermag und sich wohltuend von der Masse abhebt.

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