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naturfotografie-mit-dem-smartphoneDie künstlerische Fotografin und Autorin Jana Mänz hat das Buch "Naturfotografie mit dem Smartphone" geschrieben, worüber sie hier in einem Gastbeitrag schreibt und auch einige Ausschnitte inklusive toller Bilder wiedergibt. Für gute Fotos reicht offensichtlich ein gutes Smartphone aus. Die Kameras von Smartphones werden immer besser und erlauben mittlerweile richtig gute Resultate, wie die Fotos von Jana Mänz in diesem Artikel aussagekräftig zeigen.

Naturfotografie mit dem Smartphone!

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Oft werde ich gefragt, wie ich als Berufsfotografin zur Smartphone-Fotografie gekommen bin. Bei einigen Fotografen scheint das immer noch ein absolutes No go zu sein. Eigentlich habe ich schon immer Fotos mit meinem Handy gemacht und das fing schon bei den ersten, einfachen Smartphones um 2008 an. Doch das waren eher Schnappschüsse und kleine Videos von meinem Kind und die Qualität war auch nicht wirklich berauschend. Leider hat sich der Qualitätsmythos bis heute gehalten, sodass mich viele Hobbyfotografen ganz entsetzt ansprechen, wenn ich über die Naturfotografie mit dem Smartphone rede.

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Um auf meine Geschichte zurück zu kommen, wie alles anfing, muss ich in das Jahr 2013 zurückgehen. Für mein auch hier rezensiertes Buch "Naturfotografie mal ganz anders" schrieb ich das erste Kapitel zum Thema Smartphone-Fotografie. Damals ganz vorsichtig und auf der vorletzten Seite, da ich nicht wusste, wie das Thema ankommen würde. Als dann kurze Zeit später meine Bildagentur als eine der ersten auf dem Markt, Smartphone-Bilder in ihr Portfolio aufnahm, veränderte sich meine Einstellung zum Smartphone rasant. Es wurde zu meiner "Immer-dabei-Kamera", auf Fotospaziergängen mit meiner Hündin vor Ort als auch auf großen Reisen. Eine Zeitlang fotografierte ich sogar parallel mit meiner Nikon D750 und dem LG G3, um herauszufinden, was die Smartphone-Kamera anders macht. Dass Handy-Kameras ihre Schwächen haben, ist ein alter Hut.

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Die Frage war für mich, wie kann ich kreativ damit umgehen? Daher möchte ich eine Lanze für die Naturfotografie mit dem Smartphone brechen. Sicherlich sind ausgefeilte Makros und freigestellte Tierfotos, wie man sie aus den einschlägigen Magazinen kennt, nicht möglich. Dafür vieles andere. Für mich ist es nicht wichtig, dass die Fotos technisch perfekt werden. Im Gegenteil, eine sterile technische Perfektion stößt oft ab, weil der emotionale Moment fehlt. Eine perfekte Tierfotografie ist oft nur eine sachliche Aufnahme für den Biologieunterricht. Diese Bilder haben ihre absolute Berechtigung, doch ich möchte oft mehr.

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Mit meiner DSLR spiele ich daher ganz oft mit weit geöffneten Blenden, lasse mit Absicht die Sonnenblende zu Hause und gehe oft mit Belichtungszeiten an die Grenzen. Teilweise habe ich alle Regeln, die ich mal über Fotografie gelernt habe, über Bord geworfen, um einen anderen Ansatz zu finden. Diese Einstellung hat mir bei der Smartphone-Fotografie sehr geholfen, umzudenken. Denn statt mich darüber zu ärgern und zu sagen "das ist ja keine richtige" Kamera, habe ich versucht, kreativ mit den Schwächen umzugehen und auch ganz anders an die Naturfotografie heranzugehen. In meinen Smartphone-Fotokursen habe ich auch viele Modelle kennen gelernt. Jeder Hersteller hat andere Spezifikationen, sodass die unterschiedlichen Marken nicht immer vergleichbar sind. Die einen haben eine HDR Funktion, die anderen eine Sprachauslösung. Andere wiederum bieten gar keine dieser Funktionen an.

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Grundsätzlich ist, dass alle Smartphone-Modelle die in den letzten fünf Jahren auf den Markt gekommen sind, eine relativ gute Bildqualität haben. Hier gibt es nichts zu meckern. Die Unterschiede liegen in anderen Bereichen. Daher stellte sich mir die Frage: Was sollte ein Smartphone haben, wenn man es in der Natur- und Landschaftsfotografie benutzen möchte? Worauf muss man beim Kauf achten? Leider gibt es kein aktuelles Modell, das alles vereint, aber es ist möglich, hier Prioritäten zu setzen. In meinem neuen Buch "Naturfotografie mit dem Smartphone" schreibe ich dazu.

Kaufempfehlung

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Wenn du auf der Suche nach einem neuen Smartphone bist, dann schaue nicht nur nach der Anzahl der Megapixel oder der Objektive. Frage eher danach, wie robust es für die Naturfotografie ist, wie die Abbildungsleistung der Kamera, das Rauschverhalten, die Akkulaufzeit ist und ob Einsteckmöglichkeiten für eine zweite Speicherkarte vorhanden sind.

Ein weiteres Thema betrifft Handys mit »AMOLED-Display« (auch OLED-Displays). Hier besteht bei modernen Handys immer noch die Gefahr von Displayschäden in Bezug auf Geisterbilder. Das früher bei alten Computer-Monitoren als »Einbrennen« bezeichnete Phänomen kommt vor allem dann vor, wenn du mit dem Smartphone per »GoogleMap« oder in der Wanderapp »Komoot« navigierst und der Bildschirm sich über eine längere Zeit nicht verändert. Ebenso gehen Smartphones mit randlosem »curved display« bei Abstürzen tendenziell schneller kaputt, da der Direktkontakt zum Glas wahrscheinlicher ist und die Spannungen im Glas höher sind. Achte zudem darauf, dass du den Akku auswechseln kannst und dieser nicht fest verbaut ist. Hilfreich für Naturfotografen ist ein wasserfestes Smartphone.

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Zu guter Letzt noch das Thema Bildqualität: Hier hilft nur testen. So habe ich unlängst das Samsung S6 und S7 in einem Workshop parallel mit ein und demselben Motiv testen können und wir haben einstimmig festgestellt, dass die Bildqualität des älteren Samsung S6 unerwarteter Weise in der Abbildungsleistung schärfer, klarer und detailreicher war. Neue Handys sind grundsätzlich nicht die Besseren. Frage im Freundeskreis nach, ob du das neue Modell ausprobieren darfst.

Als ich mein erstes Smartphone, das LG G3 kaufte, kannte ich diese Kriterien nicht. Erst im Laufe der Zeit stellte sich heraus, wo die technischen Schwierigkeiten liegen. Als es das erste Mal herunterfiel, machte ich mir Gedanken zum Schutz meines Smartphone. Meine Empfehlung aus meinem Buch:

Schütze dein Smartphone

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Versuche dein Smartphone vor Stürzen zu schützen. Ganz oft ist mir das Gerät in der Natur schon aus den Händen oder der Tasche gefallen. Daher habe ich eine sehr robuste Schutzhülle mit einer Stoßfunktion. Abraten möchte ich von Flip-Cases. Sie sind für die Fotografie auf Grund der Handlichkeit ungeeignet. Du musst die Schutzhülle wie ein Buch öffnen und festhalten. Das ist unglücklich, wenn du dann noch fokussieren willst. Auch eignen sie sich nicht, wenn du Fotos im Querformat machen möchtest. Zudem erzeugen sie unschöne Randschatten.

Neben den technischen Kriterien steht im meinem neuen Buch natürlich die Kreativität im Vordergrund. Was nutzen einem KI-Smartphones, wenn man keine Idee hat, was und wie man fotografieren soll? Eines meiner Lieblingsthemen, ist das der Bokehs. Ich liebe Bokehs. Natürlich funktioniert das fotografieren der Lichtkreise bei einem Smartphone ein wenig anders. Das heißt aber nicht, dass es nicht geht. Lies mal rein:

Bokehs fotografieren

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Wenn man in der Fotografie über Bokehs (Lichtkreise) spricht, geht man meistens davon aus, dass man bei einem Objektiv die Blende weit öffnen kann. Der Name »Bokeh« selber stammt aus dem Japanischen und bedeutet soviel wie Unschärfe. Dabei lässt sich über den Geschmack der Bokehs streiten, die einen lieben sie, die anderen weniger. Wer aber Bokehs als Gestaltungsmittel mag, der wird sie bei der Smartphone-Fotografie schmerzlich vermissen, da, wie schon erwähnt, die Blende am Objektiv nicht eingestellt werden kann.

Doch es gibt einen kleinen Trick: Den Makromodus. Dieser muss in der App entweder aktiviert werden oder aber das Smartphone erkennt ihn automatisch, je näher man am Objekt ist. Ist dieser eingeschaltet, dann sind auch kleine Bokehs möglich. Sie sind zwar nicht so schön herausgearbeitet wie beispielsweise diejenigen, die mit einem 50mm Objektiv entstehen, aber sie sind trotzdem ein wunderbares Gestaltungsmittel. Neben dem aktivierten Makromodus wurde die Kamera in dem Beispiel zusätzlich gedreht.

Das Smartphone steht sicher auf dem Boden und die Linse ist nach unten gedreht, sodass von unten nach oben durch das Gras hindurch fotografiert wurde. Der Fokus lässt sich bei einem Smartphone leicht nach hinten verschieben, in dem man mit dem Finger auf den Bereich auf dem Display drückt, der scharf werden soll. Manchmal musst du hier etwas rumprobieren, weil sich der Fokus nicht auf Anhieb verschieben lässt, aber mit ein bisschen Geduld gelingt es.

Wie bei allen Bokehs, ist ein gutes Licht Voraussetzung für das Gelingen. In diesem Beispiel wurde am frühen Morgen, als die Sonne am Horizont aufging, gegen die Sonne fotografiert. Die Tautropfen im Gras, die sich im Vordergrund des Bildes befinden, wurden so zu kleinen Lichtkreisen. Das Foto hat einen zusätzlichen Glitzereffekt, weil die Gräser noch von der Nacht gefroren waren und die Sonne sie aufgetaut hat.

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Du möchtest mehr über Smartphone-Fotografie wissen? Dann empfehle ich dir mein neues Buch "Naturfotografie mit dem Smartphone". "Naturfotografie mit dem Smartphone" ist ein ganz besonderes Buch für mich, denn es vereint meine Liebe und Leidenschaft zur Natur und zur Fotografie. Ich gebe im Buch viele kreative Tipps, die direkt umsetzbar sind. Einige habe ich dir heute aufgeschrieben, um dir einen ersten Eindruck vom Buch zu vermitteln.

Damit das Buch in gedruckter Form Wirklichkeit wird, brauche ich deine Hilfe. In einer Crowdfunding-Kampagne auf Startnext kannst du dir das Buch für 22 € sichern und mir helfen, die Druckkosten zu bezahlen.

Ich hoffe, der kleine Einblick in mein Buch hat dir gefallen. Die einzelnen Kapitel bauen nicht aufeinander auf, sodass du die Inhalte jederzeit querlesen kannst. Viele Naturbilder illustrieren die Tipps und motivieren dich hoffentlich, direkt selbst mit dem Smartphone loszuziehen.

Über Jana Mänz

jana-maenz"Fotografie aus Leidenschaft", das ist das Motto der 1976 in Halberstadt geborenen künstlerischen Fotografin und Buchautorin Jana Mänz. Als Natur- und Landschaftsfotografin zeigt sie uns die Welt auf ungesehene Weise.

Die Abbildung der Wirklichkeit lässt sie dabei gerne hinter sich, um mit ganz eigener Handschrift Bilder zu schaffen, die im Gedächtnis bleiben.

Gerne gibt Jana Mänz ihr Wissen weiter: Sie unterrichtet Fotografie und Bildbearbeitung.

Zum Buch:

236 Farb-Seiten mit vielen Fotos
14x21cm
Softcover mit Klappenbroschur
Hochwertiges Papier
Gedruckt in regional in Bayern

Zur Crowd: https://www.startnext.com/naturfotografie-smartphone

Zum Podcast über das Buchprojekt:

Webseite: https://janamaenz.photography

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