VEGAS Pro 21
Ahadesign Tutorial

hdrprojects8pro-ahadesign-testMitte August 2020 ist HDR projects 8 professional bei Franzis erschienen, mit dem Belichtungsreihen, aber auch Einzelaufnahmen verarbeitet werden können. Wir haben uns die zahlreichen Neuerungen und Verbesserungen in HDR projects 8 professional angesehen und zeigen genau, was sich gegenüber dem Vorgänger getan hat. Auch die brandneue Version erlaubt natürliche sowie perfekt belichtete Bilder mit tollen Farben und Kontrasten. Es gibt jede Menge fertiger Presets, eigene lassen sich anlegen und es ist möglich, an allem zu drehen, was man sich nur denken kann. Eine HDR-Software für ambitionierte Einsteiger wie Profis, zu der wir hier einen ausführlichen Überblick geben.

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Die aktuelle deutsche HDR-Software der Extraklasse von Franzis im umfangreichen Test!

hdrprojects8pro-aha-test

Mit HDR projects 8 professional hat Franzis wieder eine Version aufgelegt, die mit vielen neuen Features daherkommt. Sehr praktisch ist das dynamische Interface, wodurch sich die Benutzeroberfläche flexibel an die verwendete Bildschirmauflösung anpasst und das kann auch ein UHD-Bildschirm sein. Teilweise sind Bedienfelder, Regler, Buttons usw. etwas größer geworden. Sofort nach dem Laden einer Belichtungsreihe fallen auch die breiteren Spalten auf der linken und rechten Seite auf. Nachfolgende Abbildung zeigt zum Vergleich oben den Postprocessing-Bereich in HDR projects 8 professional und unten in HDR projects 7 professional.

hdrprojects8pro-oberflaeche-vergleich

Damit soll eine bessere bzw. leichtere Bedienbarkeit gewährleistet werden. Bevor wir zu weiteren Details kommen, hier zunächst die neuen Highlights im kompakten Überblick:

  • HDR-Stile sind jetzt konfigurierbar und 5x frei belegbar
  • Virtuelle Mikrodetails für kontrastreiche HDR-Bilder mit Struktur
  • Auch große RAW-Bilder werden mit hoher Performance verarbeitet
  • 188 komplett überarbeitete Presets mit Optimierung des Rauschverhaltens
  • Bestens für 4K geeignetes dynamisches Interface
  • Bereichsschutz und einblendbare Exif-Daten im RAW-Modus
  • Einzelne Untersuchung aller Bilder der Belichtungsreihe auf Unschärfe und Belichtung mit Smart Exposure Analyse
  • HDR-Vorbereitung mit neuer Bildausrichtung Ultra
  • 3 Farbräume RGB, HSV und HSL für das Körnungsmodul
  • Setzen von Farbakzenten mit neuem Farbmodul
  • Anzeige des Schärfefokus mit Focus-Peaking-Modul
  • Intelligenter Modus für selektives Zeichnen
  • Homogeneres und natürlicheres Aussehen von Texturen durch zusätzliche Berechnungsqualitäten für Texturmasken
  • Expertenmodus mit neuen Effekten

 

Es sind also eine ganze Menge an Neuerungen hinzugekommen, die neugierig machen und die wir uns im Rahmen dieses Berichts genau ansehen werden.

Preise und Verfügbarkeit

hdrprojects8-varianten

HDR projects 8 professional ist für macOS und Windows erhältlich. Zum Zeitpunkt als dieser Bericht entstand, war HDR projects 8 professional über die Produktseite bei Franzis zum Preis von 20 Euro als Download oder CD-ROM erhältlich. Wer bereits die Vorversion besitzt, profitiert vom günstigeren Upgrade auf HDR projects 8 professional.

Ansonsten kann auch die Standardversion HDR projects 8 zum Preis von 15 Euro erworben werden. Wir empfehlen auf jeden Fall die Professional-Variante, weil man dann nicht auf wichtige und nützliche Funktionen verzichtet und einfach ein tolles Komplettpaket hat. Für den Einstieg wäre die Standard-Variante natürlich auch in Ordnung.

Systemvoraussetzungen

Die HDR-Software läuft ab Windows 7 bis 10. Empfohlen wird ein Intel I5-Prozessor und 8 GB RAM sowie eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixel bei 32-bit Farbtiefe.

Empfohlen für den Mac wird OS X ab 10.7, 64 Bit, Prozessor Intel, 8 GB RAM, Auflösung 1.920 x 1.080 Pixel, bei Retina 2.304 x 1.440 Pixel.

Die Systemvoraussetzungen haben sich zur Vorgängerversion also überhaupt nicht verändert.

Über die hier verlinkten Seiten gibt es natürlich weitere Informationen und auch eine kostenfreie Testversion. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf die Windows-Version. Behandelt werden wie gesagt, die Neuerungen und Verbesserungen und nicht die komplette Software.

Wer sich umfassend informieren möchte, kann zusätzlich zu diesem Bericht, nachfolgend genannte Artikel heranziehen:

 

HDR Vorbereitung

hdrprojects8pro-hdr-vorbereitung

Mit dem Einladen einer Belichtungsreihe erscheint automatisch das Fenster HDR Vorbereitung, sofern dies nicht anders eingestellt wurde. Dieses Fenster ist nun nahezu genauso breit, wie in der Vorversion, wenn dort zusätzlich die Informationen über das i-Symbol eingeblendet werden. Dieses Symbol und die Infos gibt es jedoch nicht mehr im neuen HDR projects 8 professional. Eigentlich braucht man diese zusätzlichen Hinweise auch nicht, weil zu allen Optionen beim Verweilen mit der Maus darüber, stets hilfreiche Tooltips erscheinen, die sich in den Einstellungen auch abschalten lassen.

An den Möglichkeiten hat sich fast nichts geändert. Neu ist lediglich die zusätzliche Option »ultra« für die Ausrichtung, welche mit maximaler Genauigkeit arbeitet und auch eine entsprechend lange Berechnungszeit benötigt. Es empfiehlt sich, diesen Modus wirklich nur bei Bedarf zu aktivieren, wenn man nicht mehrere Minuten warten möchte. Braucht man eine sehr genaue Ausrichtung, ist dieser Modus aber richtig super. In den meisten Fällen fährt man mit der Option »exakt« aber sehr gut.

Die Einstellungen

hdrprojects8pro-einstellungen-berechnung

Eigentlich sollte der erste Weg bei einer neu installierten Software immer zu den Einstellungen führen. Nicht selten lässt sich dann unerwünschtes Verhalten wie Werbeeinblendungen usw. verhindern. Bei den Projects-Programmen braucht man sich diesbezüglich keine Gedanken machen, dennoch ist ein Blick in die Einstellungen sinnvoll. Wie schon immer, sind die Einstellungen über das Menü »Extras« zu finden. Was auffällt, sind die größeren Aufklappmenüs, Eingabefelder und Schieberegler. Es wurde doch an vielen Stellen an der Optik geschraubt.

hdrprojects8pro-einstellungen-automatiken

Im Reiter Automatiken im Bereich Post-Processing gibt es die neue Möglichkeit, die virtuellen Mikrodetails für jedes neu geladene Bild zurückzusetzen. Im Bereich automatische Undo-Punkte kann nun die automatische Erstellung eines Undo-Punktes vor der Verwendung des neuen Farbmoduls aktiviert werden. Ansonsten sind die Einstellungen gegenüber dem Vorgänger genau gleich geblieben.

Das Menü Ansicht

hdrprojects8pro-menue-ansicht

Im Menü Ansicht ist der ursprünglich erste Menüeintrag »Informationsfenster«, der Infos im unteren Fensterbereich einblendete, weggefallen. Eine weitere Verschlankung und man kann auch gut darauf verzichten. Bei Schriftgröße sind die zwei Optionen »sehr große Menüs / Überschriften / Tooltips« und »extrem große Menüs / Überschriften / Tooltips« hinzugekommen. Damit ist das Programm auch für sehr hochauflösende Monitore fit.

HDR-Stile

HDR projects 8 professional -

Die fünf HDR-Stile des Vorgängers gibt es noch immer in der linken Spalte bei den Voreinstellungen, allerdings können die Stile jetzt über einen Einstellungen-Button, der sich unterhalb der Stil-Icons befindet, nach eigenen Wünschen verändert werden. Dafür stehen 12 Schieberegler zur Verfügung. Unterhalb der fünf vorgegebenen und veränderbaren Stile, befinden sich jeweils Benutzer-Icons. Hier muss nur ein solches Icon aktiviert und dann die Regler nach Wunsch verändert werden. Die Änderungen werden dann unterhalb der Regler mit dem Speichern-Button dauerhaft gesichert. Mit erneutem Klicken auf den Einstellungen-Button werden die Regler platzsparend wieder eingefahren. Klickt man nun ein eingestelltes und gesichertes Icon für eine beliebige Belichtungsreihe oder Einzelbild an, greifen sofort die einmal eingestellten Werte.

Es können sowohl die fünf vorgegebenen Stile überschrieben und gespeichert werden, als auch fünf zunächst nicht definierte Stile. Insgesamt lassen sich also 10 eigene Stile anlegen. Wurde ein Stil verändert oder neu angelegt, erscheint über dem Stile-Icon ein Ausrufezeichen. Hat man sich vertan bzw. möchte man die ursprünglichen Werte wieder haben, reicht ein Klick auf den Button »Werkseinstellung«, der sich neben dem Speichern-Button befindet. Ansonsten lassen sich die Werte über die Schaltfläche »neutrale Einstellung« auch auf Null setzen. Zurücksetzen oder Nullen muss man für jeden Stil separat durchführen. Es ist auch möglich, den aktuell eingestellten Stil in eine Stildatei auf den Rechner zu exportieren oder eine vorhandene Stildatei zu importieren.

Mit den HDR-Stilen hat man einen sehr großen Einfluss auf das Ergebnis. Es lohnt sich, damit herumzuspielen und die Wirkung der jeweiligen Regler genau kennenzulernen. Eine echt klasse Neuerung, die sicher nicht nur Profis sehr gut gefallen dürfte.

Die Presets

hdrprojects2018pro-presetcollections

Die Anzahl der Presets ist bei 188 geblieben, was ja schon eine ganze Menge ist. Die Presets wurden jedoch komplett überarbeitet und vor allem in Bezug auf das Farbrauschverhalten verbessert, welches jetzt schon vor dem Tonemapping reduziert wird. Wer eigene Presets in Vorgängerversionen angelegt hat, kann diese problemlos importieren. Und auch ältere, gekaufte Presets, können über das Menü Addons mit »Addon importieren« geladen und weiter genutzt werden. Dazu wird aus den jeweiligen Ordnern immer die Datei mit der Endung .praddon geladen.

hdrprojects8pro-preset-collection

Nach dem Importieren erscheint die Erfolgsmeldung und ein Neustart wird verlangt.

hdrprojects8pro-addon-import

Den Neustart muss man natürlich erst durchführen, wenn alle Presets importiert wurden.

HDR projects 8 professional -

In unserem Fall hat sich mit dem Import der Preset Collection Kreativ HDR, die bereits mit HDR projects 2018 professional genutzt wurde und schon mit HDR projects 4 funktioniert, die Anzahl an Presets auf satte 290 erhöht.

Optimierungsassistent

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Eine winzige Änderung gibt es auch beim Optimierungsassistent. Bei den Bezeichnungen der einzelnen Methoden wird nicht mehr das Wort Optimierung: vorangestellt. Außerdem heißt es nicht mehr Optimierung an bzw. aus, sondern Aktiv bzw. Inaktiv. Sicher ist das nicht besonders wichtig, soll der Vollständigkeit halber aber nicht verschwiegen werden.

Virtuelle Mikrodetails

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Mit den virtuellen Mikrodetails können künstlich, feinste Strukturen bzw. Details, passend zu jedem Motiv eingerechnet werden, was eine enorme Wirkung haben kann. Dafür steht ein Aufklappmenü mit diversen vorgefertigten Modi für Landschaft, Architektur, Porträt, Tiere, Technologie und Dokumente zur Verfügung. Außerdem können die Themen Landschaften, Blumen, Gebirge, Tiere, Architektur, Technologie, Porträts und Dokumente über Symbole aufgerufen werden. Je nach gewähltem Modus über das Aufklappmenü, sind durchaus auch mal zwei oder mehr dieser Symbole aktiv, wie hier bei Landschaft - Tropisch. Es ist sogar möglich, alle Symbole gleichzeitig zu aktivieren.

Logischerweise wird mit dem Intensitätsregler die Stärke der Mikrodetails geregelt. Schließlich lässt sich bei »Farbtöne maskieren« noch die Stärke der Mikrodetails für Grau und die Farbbereiche Rot, Gelb, Grün, Cyan, Blau und Violett manuell einstellen, die ansonsten durch die Vorgaben definiert sind. Man muss also nicht zwingend auf eine Vorgabe zurückgreifen.

Körnung

hdrprojects8pro-koernung

Bei der Körnung gibt es jetzt die Möglichkeit, RGB, HSV und HSL anzuwählen. Logischerweise muss vorab das natürliche und/oder fraktale Korn aktiviert werden. Wird die Körnungs-Engine dann für die Berechnung der Körnung in den RGB-Farbraum geschaltet, wird ein gleichmäßiges Korn in allen Bildbereichen erzeugt. Mit dem HSV-Modell erhält man in farbintensiven Bereichen weniger Korn und mit HSL mehr Korn.

Selektiv zeichnen

hdrprojects8pro-texturmasken

Für die Texturmasken gibt es jetzt die zwei neuen Berechnungsqualitäten HD und ultra HD. Zwar wird damit die Berechnungszeit erhöht, jedoch wird auch die optische Wirkung bei feiner Texturdarstellung stark verbessert. Auch bei starkem Zoom bedeutet das ein natürlicheres und homogeneres Aussehen.

hdrprojects8pro-effektmasken

Im Bereich der Effektmasken kann nun der intelligente Modus für alle Effekte mit Ausnahme von »Rote Augen korrigieren« und natürlich »Originalbild einblenden« aktiviert werden bzw. ist schon standardmäßig aktiviert. So werden dann alle Pixel im Bild analysiert und die Funktion entscheidet je nach Motiv, wie stark Details verstärkt, geschärft, Kontrast erhöht oder aufgehellt usw. werden soll.

Farbmodul

hdrprojects8pro-farbmodul

Wie der Name schon suggeriert, können mit dem Farbmodul Farben manipuliert werden. Auf der rechten Seite stehen eine Bildansicht mit Zoom-Slider, ein Histogramm und Einstellungen zur Verfügung, die aus- und eingeklappt werden können.

Zunächst muss hier auf die Schaltfläche »Neue Ebene« geklickt werden.

hdrprojects8pro-farbmodul-neue-ebene

Damit öffnet sich ein noch leerer Farbkreis und diverse Parameter stehen zur Verfügung. Klickt man im oberen Bereich die Pipette an, werden sofort schwarze Bereiche im Bild sichtbar.

hdrprojects8pro-farbmodul-pipette

Diese Bereiche sind nicht auswählbar, weil sie nicht genügend Farbe enthalten.

hdrprojects8pro-farbmodul-anzeige-quellfarbe-umkehren

Die schwarzen Bereiche können in den oberen Einstellungen mit dem rechten Schwarz-Weiß-Symbol auch in weißer Farbe angezeigt werden.

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Alternativ kann auch das Symbol zum Umkehren in der Ebene genutzt werden. Allerdings ist dieses im oberen Screenshot gezeigte Symbol eigentlich zum Invertieren der später ausgewählten Quellfarbe da. Auf diese Weise könnte man eine Farbe auswählen, die als Einzige von Veränderungen verschont bleibt.

hdrprojects8pro-farbmodul-ebene

Jetzt kann mit der Pipette also ein Farbbereich bzw. eine neue Quellfarbe aufgenommen werden, die manipuliert werden soll.

hdrprojects8pro-farbmodul-neue-quellfarbe

Der Bereich wird dann im nun gefüllten Farbkreis angezeigt und kann dort noch weiter definiert werden.

hdrprojects8pro-farbmodul-maske-quellfarbe

Es empfiehlt sich, das Auge rechts oberhalb des Farbkreises zu aktivieren, um die Farbauswahl als Maske sehen zu können.

hdrprojects8pro-farbmodul-maskenfarbe

Die Maskenfarbe lässt sich oben in den Einstellungen festlegen. Dort kann links auch die Echtzeitbearbeitung deaktiviert werden, falls der Rechner Probleme mit der Leistung hat.

hdrprojects8pro-farbmodul-farbkreis-gefuellt

Nun könnte man mit der Maus die Quellsättigung direkt im Farbkreis durch Ziehen zur oder von der Mitte bzw. durch Ziehen zum oder vom äußeren Rand beeinflussen oder den entsprechenden Schieberegler unterhalb des Farbkreises bei »Parameter der Quell-Farbe« verwenden. Durch Reduzieren der Quell-Sättigung werden beispielsweise weniger Bereiche ausgewählt, was man immer schön an der aktivierten Maske sieht. Der Quellfarbton lässt sich durch Ziehen im oder gegen den Uhrzeigersinn im Farbkreis oder mit dem Regler »Quell-Farbton« ebenfalls vermindern oder erweitern und beeinflusst genauso die Auswahl. Mit der Quell-Belichtung verhält es sich ebenso, jedoch kann diese nur über einen Regler verändert werden. Mit der Quell-Weichheit kann die Auswahl schließlich noch verfeinert werden.

Man könnte versuchen, inutitiv mit dem Farbmodul umzugehen, aber um wirklich richtig verstehen zu können, was die jeweiligen Regler bewirken, sollte man sich der Tatsache bewusst sein, dass hier das HSV-Modell verwendet wird. Dieses hier genauer zu erklären, würde sicher den Rahmen sprengen und ein eigenes Tutorial benötigen. Da empfiehlt es sich – neben dem Lesen des Handbuchs für HDR projects 8 professional – gezielt im Internet nach HSV zu suchen, weil leider auch das Handbuch nicht wirklich auf dieses durchaus spannende Thema eingeht. Auch gute Bücher, wie das hier bereits rezensierte ABC der Farbe von Markus Wäger klären für solche Fälle optimal auf.

Bisher ging es rein um die Auswahl des Farbbereichs, noch nicht um Veränderungen. Diese können jetzt über die Parameter der Zielfarbe vorgenommen werden. Das sind der Ziel-Farbton, Ziel-Sättigung und Ziel-Belichtung. RGB-Werte können leider nicht direkt eingetragen werden. Man könnte zunächst auch die auf- und zuklappbaren Parameter der Quellfarbe über den unteren grünen Button in die Parameter der Zielfarbe kopieren und dann vom gleichen Ausgangspunkt eine neue Farbe einstellen.

hdrprojects8pro-farbmodul-quellfarbe-nach-zielfarbe

Damit die Änderungen sofort sichtbar sind, sollte die vorhin aktivierte Maske über das obere Augensymbol wieder deaktiviert werden. Die nun über die Schieberegler eingestellte Zielfarbe (im unteren Screenshot in einer zweiten Farbebene) wird auch ganz oben neben der Pipettenfarbe bzw. der Quellfarbe in einem Kästchen dargestellt. Beim Überfahren mit der Maus, werden außerdem die RGB-Werte angezeigt.

hdrprojects8pro-farbmodul-zielfarbe-wertanzeige

Für eine gleichmäßig gesättigte Farbe könnte auch noch der Sättigungs-Kontrast verringert werden. Mit dem Belichtungs-Kontrast wird der Kontrast der Helligkeiten innerhalb der ausgewählten Farbe gesteuert. Die in der ersten Farbebene ursprünglich gelblichen Bereiche wurden in diesem Fall in den orangen Bereich verschoben.

hdrprojects8pro-farbmodul-zielfarbe

Es könnten bis zu sechs Ebenen angelegt und für eine Farbveränderung genutzt werden. Normalerweise wird man wohl immer die Quellfarbe aus einem Bild holen. Es ist aber auch möglich, einen großen Farbkreis zu aktivieren, wodurch sofort eine Pipette aktiv ist, womit die Farbe dann aus diesem Farbkreis geholt wird. Dazu muss eine neue Ebene aber auch über das linke Häkchen aktiviert werden.

hdrprojects8pro-farbmodul-ebenen

Mit den kleinen Pfeilen rechts oben, kann die Ebenenreihenfolge verändert werden, was Einfluss auf das Ergebnis hat und mit dem Papierkorb kann eine Ebene komplett entfernt werden. Es ist dann, wie bereits weiter oben schon erwähnt, auch noch möglich, die Auswahl durch die Quellfarbe zu invertieren. Damit lässt sich dann alles, außer einer bestimmten Farbe bearbeiten. Außerdem können alle Parameter der aktiven Farbebene in die Zwischenablage exportiert und solche Parameter aus der Zwischenablage auch in die aktive Ebene importiert werden.

Wie bei den lokalen Anpassungen und den Korrekturen, lässt sich auch das Ergebnis des Farbmoduls mit dem rechten Augen-Symbol deaktivieren und wieder aktivieren. Nachfolgende Abbildung zeigt das Foto ohne Bearbeitung mit dem Farbmodul:

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Und das Foto mit aktiviertem Farbmodul:

hdrprojects8pro-farbmodul-aktiviert

Leider ist das Farbmodul gerade für Laien in der Bildbearbeitung nicht unbedingt intuitiv und einfach zu benutzen. Es erschließt sich nicht gleich und ausprobieren sowie Nachschlagen ist angesagt. Hat man es begriffen, können mit dem Farbmodul tolle Looks sehr schnell verwirklicht werden.

Focus-Peaking

hdrprojects8pro-focus-peaking

Mit dem Focus-Peaking kann das Bild auf Schärfebereiche analysiert werden, wobei sich auch die Schärfegrenze einstellen lässt. Die schärfsten Bereiche werden dann blau maskiert dargestellt. Die Anzeige kann zurückgesetzt werden und die Maske lässt sich auch in die Zwischenablage speichern und von dort beispielsweise wieder für das selektive Zeichnen verwenden, wo man z. B. mehr Details für diesen Bereich einstellen könnte.

Das untere Histogramm zeigt die Verteilung der vorhandenen Schärfebereiche im Bild und in blauer Farbe die schärferen und maskierten Bereiche. Erhöht man den Regler für die Schärfegrenze, erscheinen logischerweise weniger blaue Bereiche. Ein schönes neues Werkzeug, auch weil es nicht nur informativ ist, sondern auch für die selektive Anpassung genutzt werden kann.

Expertenmodus mit neuen Effekten

hdrprojects8pro-effekte-expertenmodus

Wechselt man in der rechten Spalte ganz oben von Finalisieren zu Experte, lassen sich sechs neue Filter finden, die wie üblich über Doppelklick zu den gewählten Effekten hinzugefügt werden können.

»Maskierung - Himmelblau« erzeugt eine Maske aus den im Bild vorhandenen, himmelblauen Farben. Dabei lässt sich auch die Horizontgrenze definieren. Dazu kann man einfach mit der Maus unten im Vorschaubild irgendwo am Balken ziehen. Es ist ebenso möglich, die Pipette zu aktivieren und mit einem Klick in das Bild, die Horizontgrenze festzulegen. Ein schräger Horizont ist nicht möglich. Neben der Pipette können die Werte für X und Y auch manuell eingetragen werden. Leider ist der Y-Wert leicht abgeschnitten dargestellt.

Je nach Wert für Anzeigen, wird die Maske mehr oder weniger sichtbar. Der maskierte Bereich kann mit dem Regler Himmelblau bestimmt werden. Die einbezogenen Farben beginnen hier bei Türkis und gehen bis hin zu Violett. Für weiche Übergänge kann die Maske geglättet werden. Möchte man genau den gegenteiligen Bereich maskieren, kann der Regler für Invertieren herangezogen werden, der nur die Werte 0 und 1 kennt. Ist man mit der Maske zufrieden, können nun weitere Effekte unterhalb von »Maskierung - Himmelblau« eingefügt werden, wobei sich deren Wirkung dann nur auf den eben maskierten Bereich auswirkt.

hdrprojects8pro-experte-organisches-gruen»Maskierung - Organisches Grün« macht im Prinzip nichts anderes, nur dass es hier eben um grüne Farben geht und logischerweise kein Vorschaubild für einen Horizont vorhanden ist.

Man kann also ebenfalls den Farbbereich wählen, Glätten, Invertieren und die Maske in der gewünschten Intensität anzeigen lassen.

Ebenfalls neu ist die Farbdynamik (Adaptiv), welche auf intelligente Weise die Intensität der im Bild vorhandenen Farben verändert.

hdrprojects8pro-experte-farbdynamik-adaptiv

Für diesen Effekt gibt es wie bei vielen anderen Filtern auch, die bekannten Möglichkeiten der selektiven Anpassungen. Auch der praktische Ebenen-Verrechnungs-Browser wird hier geboten. Die Effektstärke lässt sich über einen Helligkeitsspline im Maskierungsbereich steuern und Ebenenmodi sowie Deckkraft können eingestellt werden. Auch das kennt man ja von diversen anderen Effekten schon. Ansonsten gibt es nur den einen Regler für Dynamik. Hier lassen sich sehr schnell wirklich sehr gute Ergebnisse erzielen und man kann praktisch nichts falsch machen.

Sehr effektvoll ist die neue horizontale Weichzeichnung. Sie bietet die gleichen Möglichkeiten, wie die eben behandelte adaptive Farbdynamik, macht aber natürlich etwas ganz anderes.

hdrprojects8pro-experte-weichzeichnung-horizontal

Auch hier ist nur ein Regler vorhanden, der die Leuchtkraft der Weichzeichnung von matt bis leuchtend vorgibt, wobei der Regler in einer ganz linken Stellung bei Matt, die stärkste Weichzeichnung verursacht. Wie sich der Effekt verhält, wird im Fenster »Länge« durch Ziehen mit der Maus an den beiden Kästchen bestimmt. Diese Kästchen können in jede beliebige Richtung geschoben werden. Es muss also nicht zwangsläufig eine genau waagerechte Ausrichtung sein. Dennoch ist hier nur eine horizontale Weichzeichnung zu erreichen.

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Ganz neu gibt es aber auch noch den Effekt »vertikale Weichzeichnung« und der tut genau das und funktioniert auch nicht anders, als der eben beschriebene Effekt.

Wieder mit Ebenenbrowser, Ebenemodi, Skalierung und selektiven Anpassungen, kommt der neue Effekt »Strecken / Stauchen« daher.

hdrprojects8pro-experte-strecken-stauchen

Hier wird ein Bild horizontal und/oder vertikal zusammengeschoben oder auseinandergezogen und es ist auch möglich, den Bildausschnitt durch hineinzoomen zu verändern. Der Zoom könnte sinnvoll sein, wenn negative Werte für »Horizontal« und »Vertikal« verwendet werden. Dann entstehen nämlich schwarze Balken, die man vielleicht nicht unbedingt haben möchte.

Smart Exposure Analyse für Belichtungsreihen

hdrprojects8pro-smart-exposure-analyseWechselt man vom Fenster Post-Processing in das Fenster Belichtungsreihe bearbeiten, fällt direkt unter den Möglichkeiten für die Verteilung der HDR-Gewichte die neue Schaltfläche »Smart Exposure Analyse« auf, die sich auch zurücksetzen lässt. Damit werden alle Bilder außer synthetischen Belichtungen der Belichtungsreihe auf Unschärfe und Belichtung untersucht und ein gefälliges Ergebnis erzeugt. Je nach verwendetem Masterbild, welches besonders berücksichtigt wird, kann die Analyse etwas anders ausfallen.

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Nach kurzer Berechungszeit erscheint ein Hinweisfenster mit dem Ergebnis der Analyse. Nun kann in diesem Beispiel der Button »Unschärfe deaktivieren« betätigt werden und augenblicklich wird korrigiert. Ansonsten kann der Dialog auch mit »Schließen« ohne Korrektur verlassen werden.

Neues im RAW-Modul

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Auch im Bereich RAW-Entwicklung hat sich einiges getan, was unbedingt einen näheren Blick wert ist.

hdrprojects8pro-raw-erweiterungen

Der Zoom sowie die Regler für die Helligkeit der Bildanzeige sind jetzt in der auf- und zuklappbaren Kategorie »Darstellung« verpackt worden. Direkt darunter befindet sich eine neue Kategorie mit der Bezeichnung »Aufnahmedaten«. Hier wird die Auflösung sowie die Blende, Belichtungszeit, Brennweite und ISO-Empfindlichkeit angezeigt, sofern es sich um RAW-Dateien handelt. Wird beispielsweise eine Reihe aus Tiff´s verwendet, ist nur die Auflösung angegeben, was aber auch logisch ist. Es folgt das Histogramm, welches sich jetzt auch einblenden lässt.

Mit »Bildbereiche schützen« ist eine weitere neue Kategorie unterhalb des Histogramms zu finden. Hier gibt es über ein Aufklappmenü zahlreiche Möglichkeiten, um zum Beispiel Himmel, Hauttöne, glatte Bereiche, Details, Farben usw. vor zu starker Schärfung bzw. vor Artefakten zu schützen, die durch die Schärfung entstehen können. Wird eine der Optionen ausgewählt, kann ein Regler für die Glättung der nun aktiven Bereichsschutzmaske verwendet werden. Berücksichtigt wird die gesamte Belichtungsreihe. Auch zwei Symbole zum Einblenden der Maske und zum Zurücksetzen der Maske fehlen nicht.

Eine weitere Neuerung sind die Presets, die es jetzt für alle Kategorien gibt.

hdrprojects8pro-raw-presets

Wird zum Beispiel der Weißabgleich geöffnet, ist ganz oben ein Aufklappmenü zu finden, welches zunächst auf »Standardwerte« steht. Klappt man es auf, hat man passend zum Werkzeug, sinnvolle Vorgaben zur Wahl. Für den Weißabgleich zum Beispiel Warm, Kühl, Rotstich, Blaustich usw. Und das gibt es jetzt für alle Werkzeuge. Auch hier findet sich ein Symbol zum Zurücksetzen.

Fazit

ahadesign-auszeichnung-hdr-projects8-professionalHDR projects 8 professional war und ist ein leistungsstarkes sowie performantes HDR-Programm für Einzelbilder und Belichtungsreihen mit einer Menge nützlicher Presets. Zahlreiche Werkzeuge und Funktionen bieten eine unglaubliche Bandbreite an Möglichkeiten für ambitionierte Bildbearbeiter und Profis, schnelle aber auch individuelle Resultate von erster Güte zu erzielen.

Besonders gefällt die Möglichkeit, HDR-Stile jetzt völlig frei konfigurieren und abspeichern zu können. Das neue Farbmodul eröffnet bei richtigem Einsatz völlig neue Möglichkeiten. Mit HDR projects 8 professional ist ein sehr umfangreiches Update mit sinnvollen und intelligenten Neuerungen erschienen und mit dem für 4K geeigneten dynamischen Interface, ist man auf der Höhe der Zeit.

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